…Sich fortan gnädiger zu zeigen,
Statt bös das Sein mir zu vergeigen.
So darf es freilich reichlich regnen,
Das frische Nass die Erde segnen,
Doch bitte so, dass mich’s nicht stört
Und morgens zeitig aufgehört.
Ich wünsche künftig Wetterlagen
Mit dauerhaften Sonnentagen.
Vor Arbeit will ich mich nicht drücken,
Doch soll sie deutlich leichter glücken.
Viel schneller will ich reüssieren,
Dabei doch höchsten Ruhm kassieren.
Um noch mehr Freizeit zu genießen,
Sollt’ der Salär auch doppelt fließen.
Auf Schnupfen kann ich klar verzichten,
Man möge bitte es auch richten,
Dass mir der Schädel nie mehr brummt,
Die Stimme kränklich je verstummt,
Ein Virus sich gar in mir tummelt
Oder der Magen grollt und grummelt.
Denn Schlemmen mag ich weiterhin
Wann immer mir danach der Sinn.
Auch Süßes will ich nicht entbehren,
Mir Köstlichkeiten nicht verwehren.
Doch wäre fein, wenn es nicht stopft –
Damit kein Speck sprengt ab den Knopf.
Am Schönsten ist es doch kommod,
Bringt auch die Seele hübsch ins Lot.
Ob’s App sich oder anders nennt,
Vortrefflich wär’ drum ein Patent,
Das eins, zwei, drei im Sauseschritt
Macht muskulös mich, jung und fit.
Statt sich ins Studio zu scheuchen,
Joggend zu japsen und zu keuchen,
Ganz ohne Fleiß und ohne Schwitzen
Würd’ man bequem im Polster sitzen,
Zwischen „Tatort“, Mord und Leichen
Erwerben sich das Sportabzeichen.
Was ich hasse: Zeit rauswerfen.
Auch Warten strapaziert die Nerven.
Drum wär’ für mich ein großer Segen
Freie Fahrt auf allen Wegen.
Bei kurzen oder langen Gängen,
verschonet mich vor Menschenmengen.
Und wenn es nicht zu viel verlangt,
Es würde fürstlich auch gedankt:
Ich wäre gern nicht nur sympathisch,
Sondern möglichst auch auratisch.
Drum wär’ ein Hauch Genialität
Worum ich ganz zum Schluss noch bät.
Ich wünsch’ den Lesern für Zweizwanzig,
Dass Ihnen nichts gerate ranzig.
Doch ob Sie’s brauchen oder nicht,
wünsch’ ich noch mehr als inniglich
Für die nun anbrechende Zeit
Ein wenig mehr Bescheidenheit.