So kennt man Rundgänge in Museen: Eine/r spricht – und das Publikum hört andächtig und oft sogar voller Ehrfurcht zu. Kritische Auseinandersetzung sieht anders aus. „Kunst kontrovers“ nennt sich das ungewöhnliche Format von Wiebke Trunk und Adrienne Braun, die Kunst nicht erklären wollen, sondern über sie diskutieren – und dabei versuchen, das Publikum zu überzeugen und auf die je eigene Seite zu ziehen.
Ob es im Kunstmuseum Stuttgart um Dieter Roth ging oder im Kunstwerk in Eberdingen-Nussdorf um Sean Scully oder zeitgenössoische Fotografie, das Publikum bekommt in „Kunst kontrovers“ die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven auf die Kunst kennenzulernen – verbunden mit Spaß am kurzweiligen Schlagabtausch. Dabei ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar gewünscht, dass sich jede und jeder ein eigenes, differenziertes Urteil über die künstlerischen Positionen bildet.
Achtung: Für Ausstellungshäuser, die eine kritische Auseinandersetzung scheuen und kein mitdenkendes Publikum wünschen, ist „Kunst kontrovers“ nicht geeignet.