Adolzfurt, nicht Adolfsfurz

Wer gern und viel lacht, hat einen evolutionären Wettbewerbsvorteil vor Miesepetern. Und wird sogar schlank und fit dabei.

Kürzlich wurde im Radio ein Schriftsteller gesucht, der in Nakel an der Netze geboren wurde. „Wo ist denn Nakel an der Netze?“, habe ich eine Freundin gefragt, „ist das bei Haselünne oder wo?“ Die Freundin wusste es aber auch nicht. Winsen an der Luhe kenne sie und Fuchs am Buckel, Fümmelse und Fützen, Hohnebostel und Edewech. Aber nicht Nakel an der Netze. „Wahrscheinlich“, sagte sie schließlich, „liegt das irgendwo zwischen Hundeluft im Rosseltal und Regenmantel beim Küchensee Lietzen.“

Oder bei Quakenbrück. Immer wenn eine Bekannte erzählt, dass sie in Quakenbrück geboren wurde, lachen alle. Aber warum? Da die Wissenschaft das Thema Humor nach wie vor nicht richtig ernst nimmt, ist bis heute nicht genau bekannt, warum Bockshorn nicht so lustig ist wie Oha. Und warum sich manche Menschen über Deppenhausen und Poppenreut beömmeln können, Faulebutter dagegen nur für mäßig witzig halten.

Angeblich lacht der Mensch vor allem über Denkfehler. Das Gehirn produziert ständig Vorhersagen, es macht Annahmen, die aber leider oft falsch sind. Es heißt nämlich gar nicht Adolfsfurz – sondern Adolzfurt. Das Lachen ist die Belohnung dafür, dass man so emsig nach Denkfehlern gefahndet hat und sie korrigiert.

Ich habe jetzt übrigens mal nachgeschaut: Nakel an der Netze ist nicht bei Haselünne, sondern war einst eine Siedlung der Pomoranen am Netzebruch, die von Boleslaw Schiefmund und Wladislaw Ellenlang regiert wurde.

Lachen ist übrigens nicht nur gesund. Wer viel lacht, hat sogar einen evolutionären Vorteil. Wenn also zum Beispiel Fridolin Kuhfuß-Schlotterhose aus Kuhfelde gern und viel lacht, dann hat er einen deutlichen Wettbewerbsvorteil vor Rolf Hirschbricht-Bauernfeind aus Motzen, der vielleicht besser aussieht, aber ständig schlechte Laune verbreitet.

Alles Quatsch, sagte eine Freundin dieser Tage. Ihr ist das Lachen vergangen, weil sie vom Weihnachtsgebäck schon wieder so zugenommen hat. Deshalb müsse sie sogar besonders viel lachen, habe ich ihr erklärt. Laut Dr. William Fry von der Stanford University entspricht eine Minute intensives Lachen zehn Minuten an einer Rudermaschine. Also sollten alle am besten gleich mit dem Lachen anfangen:

Sagt die Frau: „Ich heiße Gabi.“ Sagt der Mann: „Ich nicht.“

zurück